Nachlese zum Projekt FairPlusService:

Chancengleichheit schafft Wert – für Unternehmen und für Frauen

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4 gewinnt in der Beratung

Verica Markovic kennt den Wert ihrer Mitarbeiterinnen. Der Unternehmerin, die in Mödling das Reinigungsunternehmen IKVS GmbH führt, ist bewusst, dass jede ihrer Reinigungskräfte tagtäglich die Firma repräsentiert. Das Angebot von FairPlusService kam zum richtigen Zeitpunkt: „Ich erlebe gerade in der Reinigungsbranche viele Frauen mit niedrigen Einkommen und wenig Selbstbewusstsein. Ich sehe es absolut wichtig, dass sich Frauen Wissen über ihre Rechte aneignen und lernen, ihren Wert zu erkennen und sich auch selbstbewusst zeigen. FairPlusService leistet einen wichtigen Beitrag dazu“, so Markovic. „In der Beratung geht es jetzt konkret um nachhaltige Weiterbildung im Unternehmen und um Empowerment von Frauen, um sich im Beruf mehr zuzutrauen“, erklärt Regionalkoordinatorin Bettina Taranetz. Die Kleinheit des Unternehmens ist ihre Stärke, viele Reinigungskräfte arbeiten lange im selben Objekt, bauen Vertrauen zu den Kund*innen auf, kennen deren individuellen Bedürfnisse und können flexibel darauf eingehen.

Zur Erreichung der Projektziele mit Fokus auf die gleichstellungsorientierten Themenstellungen wurden aus dem neunteiligen Modul-Kanon „Vernetzung im Betrieb“, „Diversity Picknick“ und „Vereinbarkeit Familie, Beruf, Privatleben“ gewählt. Dazu kommt noch ein viertes Modul, die verpflichtende „Gleichstellungs-Info und Sensibilisierung“.

Im Februar fanden Workshops mit Führungskraft und Mitarbeiter*innen statt, wo an der strukturellen Förderung durch Personalentwicklung mit Fokus auf Vertrauensfestigung, Sinnstiftung und Selbstbewusstseins-Stärkung gearbeitet wurde. „Neben der Vernetzung im Betrieb, ging es ganz stark um das Erkennen und Wertschätzen der Unterschiedlichkeiten, das Bewusstsein machen der unterschiedlichen Rollen der Erarbeitung der persönlichen Ressourcen zur Vereinbarkeit“, fasst Beraterin Claudia Hauser zusammen.

Auch die Modehandels GmbH Haanl ist nach einer umfassenden Analyse in der Beratungsphase angekommen. In Hinblick auf die schwere Covid-Situation und dem hohen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel, setzt die Geschäftsführerin Barbara Schneider noch mehr auf menschliche Ressourcen. Das Beziehungsmanagement bzw. der Aufbau zum Kunden/zur Kundin werden künftig ein noch gewichtiger Bestandteil des Alleinstellungsmerkmales, der Unique Selling Proposition, sein. „Die Ziele der FairPlusService-Beratung stehen daher ganz im Zeichen der Aus- und Weiterbildung der weiblichen Führungskräfteebene und der Verkäuferinnen“, so Hauser. Mit zwei Modulen aus dem Aus- und Weiterbildungspaket, „Kompetenzenmatrix“ und „Weiterbildungs-Vereinbarung“, wurden Anfang des Jahres schon die ersten Schritte gesetzt.

In Vorarlberg hat Unternehmensberaterin Benedicte Hämmerle der Firma Sperger GmbH eine Analyse unterzogen. Der Betrieb mit vielen weiblichen Arbeiterinnen produziert Industrieputzlappen und Mehrweg-Putzlappen. „Themen der Beratung sind die Stärkung der Selbstkompetenz und Selbstreflexion“, schildert Hämmerle. „Wir schauen uns den Ist-Zustand an und überlegen, mit welchen Mitteln konkret der Soll-Zustand erreicht werden kann.“ Gemeinsam mit der Geschäftsführung, Nicole Fröwis und Roland Schneider, wird aktuell an der Kompetenzenmatrix und Fortbildungsstrategie gearbeitet. Danach stehen Workshops mit Mitarbeiterinnen an. „Der Aufbau von digitalen Kompetenzen und zum Thema Diversity/Vielfalt werden hier sicherlich eine Rolle spielen“, freut sich Hämmerle auf die Arbeit.