Potenziale erkennen
Mitarbeiterinnen aus Österreich, Ungarn und Bosnien bilden das Etagen-Team im Hotel „Hubertushof“ in Anif bei Salzburg. Beim Mitarbeiterinnencoaching im Rahmen von FairPlusService wurden interkulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede sichtbar gemacht und die Erwartungshaltungen rund um den Beruf des Zimmermädchens besprochen. „Wir haben an der Stärkung des Selbstbewusstseins gearbeitet, den Teamgeist gestärkt und den Austausch der Mitarbeiterinnen untereinander forciert“, sagt Coach Christine Lamm. Mit wahrlich sichtbarem Erfolg: eine Kollegin hat den Mut gefasst, sich als Etagen-Leiterin zu bewerben – und bekommt den Job. Eine andere wurde ermutigt, den Deutsch-Sprachkurs wieder aufzunehmen. Und ganz besonders hervorzuheben ist die Entwicklung eines Zimmermädchens aus Ungarn: „Beim Interview mit ihr habe ich erfahren, dass sie bereits zwei Buchhaltungskurse am Wifi abgeschlossen hat und an einen Berufsumstieg denkt. Um die weiteren Kurse absolvieren zu können, benötigt sie ein Praktikum. Sie spricht gut Deutsch und möchte sich auch diesbezüglich in Konversation verbessern“, erzählt Beraterin Anneliese Halbartschlager.
Win-win-Situation für alle Beteiligten
Was lag also näher, als sie im Hotel in der Buchhaltung zu integrieren? Noch dazu, wo die Pensionierung einer langjährigen Mitarbeiterin ansteht? Die Führungskräfte standen dem Vorschlag der Beraterin positiv gegenüber. Das Zimmermädchen wird geschätzt und ihr Potenzial für eine Weiterentwicklung im Betrieb erkannt. Da aber kurzfristig kein Ersatz für sie als Zimmermädchen zu finden war, stand sie bis Ende des Sommers als Springerin in der Etage zu Verfügung. In der Beratung wurde ein langfristiger Weiterbildungsplan für sie unter Berücksichtigung der Entwicklung zur Bilanzbuchhalterin und dem Aufbau ihrer Deutsch-Kenntnisse beim Telefonieren und bei Korrespondenz erstellt.