Nachlese zum Projekt FairPlusService:

Chancengleichheit schafft Wert – für Unternehmen und für Frauen

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Stimmen zum Projekt: Berater*innen

"Für mich als Betriebsberaterin gab es viele Highlights. Ein persönlicher Höhepunkt war der Abschluss der Bedarfsanalyse bei einem privaten Kindergarten mit ca. 10 angestellten Mitarbeiterinnen. Im Reflexions- und Feedbackgespräch zu diesem Zwischenschritt in der Beratung meinte die Kindergartenleiterin, dass sie sehr dankbar für die Möglichkeit einer Teilnahme bei FairPlus sei. Für private Kindergärten gibt es so gut wie gar nichts an Unterstützungsangeboten. Tatsache ist, dass diese als Betriebe unternehmerisch handeln müssen, bei der gesellschaftlich wichtigen Aufgabe, Kinder und Familien pädagogisch zu begleiten. Dafür brauchen sie ein erfahrenes, kompetentes Team, ausgezeichnete Zusammenarbeit, Verständnis und Vertrauen füreinander aber auch konkurrenzfähige Preise und ein Angebot, das sich abhebt. Dies alles zu bewerkstelligen geht nur, indem Mitarbeiter*innen, von den Helfer*innen, Köch*innen bis zu den Pädagog*innen täglich ihr Bestes aus Liebe zu den Kindern geben. Als Unternehmerinnen fühlen sich diese Leiterinnen oft alleine gelassen, da es keine Lobby für sie gibt.

So war die Weiterentwicklung im Rahmen der FairPlus Beratung wirklich ein seltenes Angebot und ein Lichtblick, in dem unternehmerisch gedacht werden kann mit Blick auf das Team, die Mitarbeiterinnen und deren Weiterentwicklung.

Durchaus herausfordernd konnte es sein, Unternehmen und formal geringqualifizierte Mitarbeiterinnen zu identifizieren, die sich weiterentwickeln wollen. Oft waren zeitliche Engpässe, Verpflichtungen aber auch ein geringes Selbstbewusstsein hinderlich, sich proaktiv für Coaching- oder Beratungsangebote zu melden. Hier galt es, Frauen direkt anzusprechen und sie dafür vorzuschlagen.

 

Wirksam wurde das Projekt in vielen Einzelschritten und Impulsen für (geringqualifizierte) Frauen in den Unternehmen. Dazu zählt für mich z.B. die Perspektivenerweiterung für mögliche nächste Schritte im Arbeitsleben, das Bewusstsein, welche Möglichkeiten es gibt und dass sie allen, auch jeder dieser Frauen zur Verfügung stehen. Als wirksam ist auch die Entwicklung eines digitalen Lerntools zum Erlernen von niederschwelligen Lerninhalten in der Reinigung zu sehen. Damit können sich Frauen auch über ihre smarten Devices mithilfe von Kurzvideos weiterbilden. Oder als wirksam war auch der Austausch in einem Rahmen außerhalb der alltäglichen Arbeit und die dort kommunizierten Vereinbarungen für die Zusammenarbeit zu sehen. Es sind kleine Impulse, die hier wirken und Chancen gerechter machen."

 

(C) Christine Wurnig