Vertrauen bringt's
Es ist ein höchst sensibler Bereich, in den Unternehmensberater*innen und Coaches da reinschauen dürfen, denn die Unternehmen geben viel von sich preis. "Es ist vergleichbar mit einer Untersuchung. Wir drücken dort hin, wo es wehtun könnte. Wir bringen Themen, Probleme und Konflikte ans Licht und suchen dann gemeinsam nach Ressourcen und Lösungen. Viele haben vor einem Arzttermin ein bisschen Bammel, sind danach aber erleichtert, wenn die Tatsachen auf dem Tisch liegen. So kann man motiviert auf eine Heilung hinarbeiten", findet Susanna Kuncic aus dem FairPlusService-Projektleitungsteam, einen stimmigen Vergleich.
Freiwilligkeit muss sein
Bei FairPlusService arbeiten immer zwei Expert*innen – und zwar ein*e professionelle Unternehmensberater*in und ein*e ausgebildete/r Mitarbeiterinnencoach – bei einem Unternehmenskunden zusammen. Zusätzlich unterstützt ein*e dritte*r Berater*in als Dialogpartner*in im Hintergrund. "Meine Aufgabe als Dialogpartner*in ist, mich als Mitdenker*in und Ideengeber*in für die Unternehmen und die Mitarbeiterinnen einzusetzen", so Kuncic. Die Aufgaben sind klar verteilt, genaue Abstimmung ist notwendig, um passende Erfolgsstrategien zu entwickeln. Die wichtigste Zutat für eine gelungene Beratung ist und bleibt Vertrauen. "Grundvoraussetzungen, um Vertrauen im Coaching aufbauen zu können, ist die Freiwilligkeit der Teilnahme, und dass hundertprozentige Vertraulichkeit zugesichert werden kann", erklärt Christine Lamm, die Mitarbeiterinnen in Servicebetrieben in der Region Salzkammergut coacht. "Zusätzlich entscheidend ist die Haltung des Coaches: offen, wertschätzend und nicht wertend. So ein Gegenüber macht es Klient*innen einfacher, sich zu öffnen", so Lamm.
Gemeinsamer Start
In Vorarlberg sind Benedicte Hämmerle als Unternehmensberaterin und Silvia Huchler als Mitarbeiterinnencoach für FairPlusService im Einsatz. Die beiden Expertinnen haben sich überlegt, mit einem Kick-Off Termin in die FairPlusService-Beratungen zu starten. "Wir kommen gemeinsam ins Unternehmen und stellen im Gruppensetting das Projekt und die Angebote genauer vor. Das ist ein gemeinsames Einschwingen, wo Führungsebene und Mitarbeiterinnen uns und die Projektangebote genauer kennenlernen. Man bekommt gleich ein ganz gutes Gespür dafür, welche Ressourcen bestehen und wo es Wehwechen gibt und woran wir gemeinsam arbeiten wollen", so Hämmerle. "Die Mitarbeiterinnen werden so von Anfang an eingeladen und gut eingebunden und nicht 'von oben' fremdbestimmt. Das motiviert zusätzlich", ergänzt Huchler, die auch Freiwilligkeit als bestimmendes Element gelungener Coachings nennt.